Sternenhimmel im November

Bernd Hüttner

Am letzten Oktoberwochenende wurden unsere Uhren wieder auf die normale Mitteleuropäische Zeit MEZ zurück gestellt. Außerdem geht eine Sonnenuhr im November fast eine Viertelstunde vor. Folglich wird es im November sehr frühzeitig dunkel – in klaren Nächten viel Zeit zur Beobachtung des prachtvollen Sternhimmels. Kurz nach 22 Uhr geht im Osten das wohl schönste Sternbild, der Orion, auf. Nördlich davon finden wir die Zwillinge mit den hellen Sternen  Castor und Pollux. Über diesen beiden Sternbildern können wir die Sternbilder Fuhrmann mit der hellen Capella, den Stier mit Aldebaran sowie den Perseus beobachten. Im Stier finden wir leicht die astronomisch gesehen sehr jungen Sternhaufen Hyaden und Plejaden. Tief im Süden erkennen wir das Sternbild Walfisch mit dem veränderlichen Stern Mira. In größerer Höhe im Südosten erkennt man die Sternbilder Widder, Dreieck und Andromeda mit dem Übergang zum Pegasus. In der Andromeda finden wir die Galaxie M 31. In einer klaren und mondlosen Nacht erkennen wird diese Galaxie sogar mit bloßem Auge. Dieser unscheinbare Nebelfleck ist das am weitesten entfernte Objekt, welches wir ohne optische Hilfsmittel erkennen können.

Der Westhimmel wird noch von den Sternbildern Schwan, Leier und Adler dominiert. Deren Hauptsterne Deneb, Wega und Atair bilden das berühmte Sommerdreieck. In geringer Höhe über dem Nordhorizont befindet sich der Große Bär. Seine Hauptsterne sind als Großer Wagen bekannt. Verlängert man die letzten beiden Kastensterne fünfmal, dann finden wir den Polarstern. Der Polarstern liegt in unmittelbarer Nähe der gedachten Erdachse. Oberhalb des Polarsterns, fast im Zenit, finden wir die als Himmels-W bekannte Kassiopeia.

Ein besonderes Highlight ist der Komet Lemmon. Im Oktober war die günstigste Zeit zur Beobachtung, leider verhinderten Wolken an vielen Abenden eine erfolgreiche Beobachtung.

In der ersten Novemberdekade ist der Komet nach Eintritt der Dunkelheit im Sternbild Schlangenträger zu finden. Astronomische Apps auf dem Smartphone, wie z.B. das kostenlose Stellarium, erleichtern das Auffinden des Kometen. Für die Suche sollte unbedingt ein Fernglas genutzt werden. Aufgrund seines großen Gesichtsfeldes ist das Fernglas ein ideales Beobachtungsgerät für Kometen. Mitte November wird Komet Lemmon in der Abenddämmerung verschwinden.

Sichtbarkeit der Planeten:

Der SATURN ist nach Sonnenuntergang im leicht auffindbar. Er ist unterhalb vom Pegasus-Viereck im Sternbild Wassermann leicht zu erkennen.

Zu Monatsbeginn geht der sehr helle Riesenplanet JUPITER gegen 21:30 Uhr auf. Ende November erfolgt der Jupiteraufgang bereits gegen 19:30 Uhr. Er befindet sich zur gegenwärtig im Sternbild Zwillinge. Jupiter ist fast die gesamte Nacht sichtbar.
MERKUR kann mithilfe eines Fernglases von erfahrenen Sternfreunden zum Monatsende in der Morgendämmerung am Osthimmel aufgefunden werden.
VENUS beendet ihre Sichtbarkeit am Morgenhimmel. Zum Monatsende geht sie nur noch 1 Stunde vor der Sonne auf. MARS ist im November unbeobachtbar.