STERNENHIMMEL IM SEPTEMBER
Bernd Hüttner
Am 22. September um 20:19 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit beginnt der Herbst. Unsere Sonne überschreitet zu diesem Zeitpunkt den Himmelsäquator.
Noch dominiert der Anblick des Sommerdreiecks mit Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler den Anblick des Sternhimmels. Der Stern Deneb steht bei Eintritt der Dunkelheit im Zenit. Unter dem Sommerdreieck findet man das Sternbild Schütze. Aufgrund der Horizontnähe ist dieses Tierkreissternbild jedoch schwierig zu beobachten.
Wenn wir vom Sommerdreieck nach Westen gehen, dann finden wir die Sternbilder Herkules, die Nördliche Krone und den Bootes mit Arktur. Das Sternbild Bootes ist der Bärenhüter, denn dieses Sternbild folgt scheinbar dem Großen Bären. Übrigens ist der bekannte Große Wagen der Hauptteil des Sternbildes Großer Bär. In der fünffachen Verlängerung der beiden Hinterräder des Himmelswagens trifft man auf den Polarstern. Dieser ist zugleich der erste Deichselstern des Kleinen Wagens bzw. Kleinen Bären. Zwischen den beiden Bärensternbildern schlängelt sich der Drache hindurch. Über dem Polarstern in östlicher Richtung ist mit dem unauffälligen Kepheus ein weiteres zirkumpolares Sternbild zu finden. Im Nordosten und Osten finden wir das Sternbild Fuhrmann mit der hellen Kapella, den Perseus und die Kassiopeia – das Himmels-W. Am Osthimmel erkennen wir die typischen Herbststernbilder, die Andromeda mit der Galaxie M 31, den Pegasus und die Tierkreissternbilder Widder und Fische. Der Südhimmel wird von den sehr unauffälligen Sternbildern Wassermann, Steinbock, Südlicher Fisch und Delfin eingenommen.
Wichtigstes Ereignis in diesem Monat ist die totale Mondfinsternis am 07.09.2025.
Ohne die Erdatmosphäre wäre eine totale Mondfinsternis unspektakulär. Der Vollmond würde rasch abnehmen, wäre für eine reichliche Stunde verschwunden, würde dann wieder schnell zunehmen und das wäre es gewesen. Durch Brechung der Lichtstrahlen unserer Sonne durch die Erdatmosphäre gelangt Licht in den Kernschattenkegel. Deshalb ist dieser nicht komplett dunkel, der Mond wird ,,schwach beleuchtet“. Wir sehen dann nicht die helle gelbliche Vollmondscheibe, sondern der Mond ist sehr dunkel und tief kupferrot. Für die Wissenschaft bieten die unterschiedlichen Färbungen des Mondes bei totalen Mondfinsternissen Rückschlüsse auf den Zustand der Erdatmosphäre. Natürlich kommen auch die Romantiker unter den Beobachtern voll auf ihre Kosten. Der Mond ist am 7. September von 19:30 Uhr MESZ bis 20:53 Uhr total verfinstert. Zum Beginn der Totalität ist der Mond bei uns im Vogtland noch nicht aufgegangen. Bei klarem Wetter können wir uns am 2. Teil der Mondfinsternis erfreuen. Um 20:12 Uhr haben wir die Mitte der Finsternis erreicht.
Sichtbarkeit der Planeten:
Merkur und Mars sind im September nicht beobachtbar.
Venus ist weiterhin ,,Morgenstern“. Sie wechselt am 9. September vom Sternbild Krebs in den Löwen. Die Sichtbarkeitsdauer der Venus am Morgenhimmel nimmt stetig ab. Im Fernrohr können wir beobachten, dass die Venus ihre Phase stetig vergrößert, d.h. sie nimmt zu. Ebenfalls mithilfe eines Fernrohres kann am 19. September gegen 13:10 Uhr die Bedeckung der Venus durch die abnehmende Mondsichel beobachtet werden.
Jupiter finden wir im Sternbild Zwillinge. Er ist das dominierende Gestirn der 2. Nachthälfte. Ende September geht er schon um 23:21 Uhr MESZ auf.
Saturn kann während der gesamten Nacht beobachtet werden. Am 21. September kommt er in die Oppositionsstellung zur Sonne. Er befindet sich dann um Mitternacht, etwa um 01:15 MESZ Ortszeit genau im Süden.
Mitthilfe kleiner Teleskope kann der Uranus im Sternbild Stier und der Neptun in den Fischen aufgefunden werden.