STERNENHIMMEL IM OKTOBER
Bernd Hüttner
Der Südhimmel wird dominiert von den bekannten Herbststernbildern. Auffällig sind die hoch stehenden Sternbilder Pegasus und Andromeda. In einer klaren und mondlosen Nacht ist an einem Ort ohne starke ,,Lichtverschmutzung“ die Andromeda-Galaxie M 31 erkennbar. Diese ca. 2 500 000 Lichtjahre entfernte Nachbargalaxie ist das entfernteste Objekt, welches noch mit bloßem Auge erkennbar ist. Astronomen haben ermittelt, dass die Andromeda-Galaxie in 10 Milliarden Jahren mit unserem Milchstraßensystem kollidieren wird. Unterhalb von Pegasus und Andromeda finden wir die Tierkreissternbilder Steinbock, Wassermann und Fische. Diese Sternbilder verfügen nicht über scheinbar sehr helle Einzelsterne und sind deshalb recht unauffällig. Im Sternbild Fische befindet sich der Frühlingspunkt. Dieser Punkt ist der Schnittpunkt zwischen dem Tierkreis und dem Himmelsäquator. Genau auf diesem Punkt befindet sich unsere Sonne scheinbar zum Zeitpunkt des astronomischen Frühlingsanfangs. Unterhalb der Fische ist der Walfisch erkennbar. Bekanntester Stern im Walfisch ist Mira. Der ostfriesische Pfarrer David Fabricius erkannte 1596, dass Mira ein veränderlicher Stern ist. Unmittelbar über dem Südpunkt erkennen wir das Sternbild Südlicher Fisch mit dem hellsten Stern Fomalhaut. Bei ihm handelt es sich um den achtzehnthellsten Stern am für uns sichtbaren Himmel. Auf Deutsch heißt dieser „Maul des Wales“. Er ist außerdem einer der engsten Sonnen-Nachbarn. Im Osten finden wir das kleine Tierkreissternbild Widder. Soeben aufgegangen ist das Wintersternbild Stier mit den beiden berühmten offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden. Der Südwesthimmel wird weiter geprägt von den Sternbildern Schwan, Leier und Adler. Die Hauptsterne Deneb, Wega und Atair bilden das berühmte Sommerdreieck. Schauen wir noch nach Norden. Der bekannte große Wagen ist in geringer Höhe über dem Nordhorizont erkennbar. Die Kassiopeia, auch als Himmels-W bekannt, finden wir in der Nähe des Zenits.
Sichtbarkeit der Planeten
Venus kann vor Sonnenaufgang noch als ,,Morgenstern“ im Osten aufgefunden werden. Allerdings verkürzt sich ihre Sichtbarkeitsdauer stetig.
Der Ringplanet Saturn geht immer früher auf. Bereits nach Eintritt der Dunkelheit finden wir ihn im Osten. Im März 2025 blickten wir theoretisch genau auf die Kante des Ringsystems. Allerdings war Saturn im März unsichtbar. Jetzt nimmt ganz langsam zur Freude der Fernrohrbeobachter die Öffnung des Ringsystems wieder zu.
Den hellen Riesenplaneten Jupiter finden wir im Sternbild Zwillinge. Anfang Oktober müssen wir bis kurz nach 24 Uhr Sommerzeit. auf den Aufgang des Jupiter warten. Am 26. Oktober werden die Uhren wieder auf Mitteleuropäische Zeit eine Stunde zurück gestellt. Zum Monatsende geht der Jupiter bereits kurz nach 21:30 Uhr MEZ auf. Schon in einem guten Fernglas sind die 4 von Galilei entdeckten Monde sichtbar. Fernrohrbeobachtungen des Riesenplaneten in Sternwarten werden zu einem besonderen Erlebnis. Wir sehen die turbulenten Wolkenstreifen seiner Atmosphäre und den gigantischen Großen Roten Fleck. Merkur und Mars können im Oktober nicht beobachtet werden. Bei genauer Kenntnis seiner Position kann der Uranus bereits mithilfe kleiner Fernrohre im Sternbild Stier aufgefunden werden. Der äußerste Planet Neptun kann in Fernrohren im Sternbild Fische beobachtet werden. Anfang Oktober befindet er sich scheinbar in der Nähe des Saturn.
Am 30. September war zunehmender Halbmond und am 7. Oktober wird Vollmond sein.